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Beobachtungen

r.fackiner@physikalischer-verein.de
 

Es ergibt sich nun eine naheliegende Beobachtung(saufgabe):

Vergleichen wir unser Selbstbaufernrohr mit den Urahnen aller Teleskope und schliessen wir ganz praktisch auf deren Möglichkeiten. Besser gesagt, auf die Möglichkeiten, die sie ihren Nutzern boten. Dank der Aufzeichnungen Galileis ist das recht objektiv möglich!

Das bedeutet aber auch die Notwendigkeit, das Ergebnis unserer Wahrnehmung in zeichnerischer Darstellung festzuhalten, um dann vergleichen zu können: Die klassische Variante vor dem Einsatz der Fotografie, mit der z. B. grossartige Mondkarten entstanden sind!

Vielleicht sind Sie neugierig geworden, was die Beobachtung ergibt und führen sie bald einmal mit verschiedenen Geräten durch.

Der berühmteste Sternhaufen und die erste Darstellung* mit mehr als 9 Sternen: Die Plejaden / Sternbild Stier.

Für unseren Vergleich ist der Orion ob seiner Grösse und Vielzahl der Sterne weniger geeignet. Im Sidereus Nuncius veröffentlicht Galilei ausser Orion und Plejaden noch Zeichnungen des offenen Sternhaufens “Krippe”, sowie der Sterne im Gebiet des Orionnebels.
Sein Helligkeitseindruck ist an der Grösse der Sternfigur erkenntlich, ebenso die ´alten´ Sterne an der Form.

Aufgabe:
Durch Fernrohr / Feldstecher / Spektiv schauen und gleich- zeitig das Gesehene zeichnen, so dass der Vergleich mit der Darstellung oben möglich wird.

Galilei schreibt dazu *:

“Sie sind am Himmel auf ganz engem Raum zusammen- geschlossen, und bei ihnen stehen mehr als vierzig weitere, unsichtbare Sterne ... Von ihnen habe ich nur 36 eingetragen und ihre Abstände und Größen sowie die Unterscheidung zwischen alten und neuen wie beim Orion eingehalten.”

Noch einige weitere Erläuterungen:

“ Die Fixsterne sehen aus wie schimmernde Punkte, die ringsum Strahlen ausschleudern und heftig funkeln; auch erscheinen sie, wenn man sie mit dem Fernrohr betrachtet, in gleicher Gestalt wie bei blossem Auge, aber soviel grösser, dass ein Sternchen 5. oder 6. Grösse dem Sirius, also dem grössten aller Fixsterne, gleichzukommen scheint.
...
Man kann nämlich mehr als sechs weitere Grössenunter-schiede erkennen. Die grössten von ihnen, die wir Sterne siebter Grösse oder erster Grösse der unsichtbaren nennen können, erscheinen mit Hilfe des Fernrohr grösser und heller als Sterne zweiter Grösse mit blossem Auge. ”

Darstellung aus einem Planetariumsprogramm.
Grössenklasse hier bis 9.1

Es wäre schade, die Aufgabe nicht praktisch zu lösen!
Aber auch schon die Zuordnung  und die Prüfung der Vollständigkeit bzw. Genauigkeit der Darstellung ist aufschlussreich.

Fragestellungen können u.a. sein:

- Welche Sterngröße konnte Galilei noch wahrnehmen?

- Welche Auflösung hatte sein Gerät (dicht zusammen-
   stehende Sterne)?

- Wie gut habe ich selbst die Anordnung wiedergegeben?

- Sterne zuordnen - siehe oben (mit Grössenangabe).

Es wäre schön, hier einige Zeichnungen veröffentlichen zu können, mit Angabe zum Gerät und zu den Sichtbedingung.                                    Bitte zuschicken.

Bitte vorbereiten für Messier-Seminar 2006!

Foto mit mittlerem Tele ( 180mm ), 4 min Belichtungszeit, kleine Selbstbaunachführung (Schulprojekt), 800 ASA-Film, ausschnittesvergrößert.

Empfehlung, (ca. 18 Euro):
Von den Abmessungen her und der optischen Qualität sowie des Preises wegen, kann man sehr gut vergleichbar beobachten mit dem Spektiv “Tourist”. Es ist mittels vorhandenem Fotogewinde auch auf ein Stativ zu montieren

Achtung: Vor dem Kauf unbedingt prüfen, weil es gelegentlich fehlerhafte Exemplare gibt!

Öffnung 50mm,
Vergrößerung 20x,

kein Zoom!

Mit das Beste überhaupt, sind die Teleobjektive 8/500 =>
(Linsen)! Die Öffnung entspricht exakt dem Telementor
mit 63mm. Die Optik ist sehr gut. Am Mond / Planeten noch abblendbar!
Prisma und Wechselokulare können angeschraubt werden. .
Ich habe mir daraus ein Binokular gebaut.


Hier noch eine Aufnahme mit moderner Spiegelreflex-Digitalkamera:
Freundlicher Weise hier zur Veröffentlichung überlassen von Frank Stefani, Farchant    (frank-stefani.de)

Die Kamera war auf meiner motorisierten Nachführung (siehe ast-ra.de - oben) montiert.

* Quellenangabe
Text und Abbildung aus: Galileo Galilei -Sidereus Nuncius
Insel-Verlag Frankfurt 1965. Übersetzung von Malte Hossenfelder

[Die Brille und der Mond   (ast-ra.de)] [Galilei und die ersten Teleskope] [Linsenschleifen] [Ergebnisse] [Spektivbau] [Beobachtungen]

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