Betriebsanleitung

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astronomie  - ralf fackiner
 

Die elektrische Nachführung wird von einem Getriebe-Synchronmotor angetrieben.
Die Winkelgeschwindigkeit ergibt sich aus Drehzahl, Gewindesteigung und Schwenkarmlänge.
Der Motor dreht  bei einer Frequenz von 50 Hz mit 5/6 U/min.
Die eingebaute Übersetzung ergibt dann genau 1 U/min. Damit wird der Betrieb des Motors genauestens überprüfbar, wenn man den Sekundenzeiger einer Uhr synchron zum Vergleich heranzieht.

Der Motor wird mit Wechselspannung zwischen 12 V und max. 24 Volt betrieben. In Verbindung mit einem geprüften Netzteil besteht keine Gefährdung durch elektrischen Strom. Die Konstanz der Wechselspannung ergibt einen sehr gleichmäßigen Lauf ohne weitere elektronische Regelung. Eine Regelungsmöglichkeit besteht nur über zusätzliche elektronische Schaltungen. Sie ist - richtigen Bau vorausgesetzt - beim vorgesehenen Einsatz nicht notwendig.
Über Spannungswandler kann der Motor an 12 Volt Gleichstromquellen (KFZ) betrieben werden. Solche Geräte sind ab 50 Euro zu erhalten und für einen Autobesitzer ohnehin nützlich.

Die Nachführung kann auf Grund ihrer Konstruktion nicht in allen geografischen Breiten eingesetzt werden.
= Die Stellfüße ermöglichen den Betrieb in Deutschland bei 50° +/- 4° nördlicher oder südlichen Standorten. Durch den Aufbau auf einem schrägen Untergrund bzw. Unterlagen sind weite Breitenbereiche zu erschließen.
Auf La Palma, 28° nördlich, konnte die Nachführung, gebaut für 50°, sehr erfolgreich eingesetzt werden.

Weitere  besondere Vorzüge der Nachführung sind sehr schnelle Aufbau und Ausrichtung. Ein Ausgleichsgewicht ist nicht notwendig, wohl aber eine feste Auflage..

1. Die Nachführung wird mittels der geeichten Libelle auf die richtige Neigung eingestellt. Bitte auch die Schrästellung rechts-links ausgleichen! (Zweite Libelle oder Kreuzlibelle). 
Man weiss, dass die Neigung der Polplatte (Scharnier) beim Einspielen der Libelle eine Neigung von genau 50,0° aufweist. Der Standort der Aufnahme hat eine Breite von 51° 25`. Man dreht dann vorderen Stellfuß soweit nach unten -die Nachführung hebt sich vorn- bis diese Differenz erreicht ist. 

Nun schaut man schräg auf den Spiegel und peilt entlang des Scharniers oder einer Zieleinrichtung, die selbst parallel der Polplatte ausgerichtet und an ihr befestigt ist, den Polarstern an. Man dreht dann die Nachführung so lange, bis die Sichtkante den Polarstern erreicht. Evtl. etwas links oder rechts halten, je nach Stellung des Polarsterns zum Himmelspol. Polhöheneinstellung nochmals überprüfen.
Die jetzt gefundene Ausrichtung wird markiert (Anlegen einer Leiste usw.)
Sehr praktisch und genau ist die Aussrichtung über die Festlegung der Südrichtung durch die Mittagssonne und Sxchattenwurf. (Extrakapitel).
 

Diese Einrichtung ist nicht notwendig!

Eingriff der Zahnräder kontrollieren.
Motor einschalten und ca. 20 s laufen lassen, bis evtl. vorhandenes Spiel im Getriebe ausgeglichen ist.
Aufnahme.
Danach gelegentlich
Restzeit prüfen (Abstand Schwenkarm - Polplatte).
Rechtzeitig wieder genügend Abstand durch Zurückdrehen herstellen. Wird der Abstand zu gering, unterbricht der Ausschalter den Stromkreis, Motor stoppt. LED verlöscht.
 

Zahnrag auf der Motorwelle entkuppeln und Schwenkarm nach vorne drehen. 12 -15 U = 12 - 15 Minuten Betriebszeit.
Wenn vorhanden wird nun die Korrekturlibelle in die  Waagerechte gebracht.
Die Kamera wird auf dem Kugelkopf befestigt und auf das Ziel ausgerichtet. Abweichungen durch das Gewicht der Kamera können nun über die Korrekturlibelle festgestellt ud mit den Stellschrauben ausgeglichen werden.
Bei längeren Belichtungszeiten >2min und erheblichen Abweichungen notwendig. Einschaltbare Libellenbeleuchtung über rote LEDs nützlich. Oder externes Lämpchen.

Motor vor jeder Aufnahme einige Sekunden laufen lassen (Beseitigung des Spiels).
Grundeinstellung gelegentlich prüfen. (Stoß beim Spannen des Verschlusses, Verrutschen beim Anpeilen von neuen Objekten.)

Nicht vergessen: Alle Aufnahmen in ihrer Reihenfolge protokollieren! Man findet nachher in einigen Fällen kaum noch heraus, welche Objekte man  nun auf dem Foto sieh