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Ralf Fackiner
www.ast-ra.de
-c- 2005 überarbeitet

Notiere Dir die Sonnenhöhen - möglichst über einen ganzen Tag!
Du kannst dazu eine Tabelle verwenden, wie sie das Beispiel zeigt.
Spätestens jede 1/2 Stunde solltest Du einen Wert ermitteln.

Ausschnitte der Aufzeichnungen von Franz Pfeifer

Lies in Grad und Winkelminuten ab.
Es kann nützlich sein, die Angaben in Grad umzurechnen.
Notiere Ort und Datum, an dem die Messung durchgeführt wurde. 

Wenn Du die geografischen Koordinaten kennst oder berechnet hast,
 trägtst Du sie gleich oder später ebenfalls ein.

Auswertungsbeispiel für einen kürzeren Jahresabschnitt

3. Die Erdumfangsmessung nach Eratosthenes.

Aus dem 3.Jahrhundert vor Chr.ist diese überraschend genaue Messung / Berechnung bekannt.
Von Alexandria und Syene ermittelte er die Mittagshöhe der Sonne und erhielt eine Differenz von 7,5°.
Die Entfernung war mit 5000 Stadien (je 164m) gemessen worden. Für den Erdumfang erhielt er so
knapp 40000 km.
(Stadienlänge nicht ganz eindeutig, geringe Differenzen.)

Mit dem Sonnenring läßt sich die Messung an genügend weit entfernten Orten auf dem gleichen Meridian nach vollziehen.

Ergebnisbeispiel für die Sonnenhöhe zweier Messorte, deren Entfernung bei einer Radtour (mit Kompass und Kilometerzähler antiknahe ermittelt wurde.

In der Antike gab es speziell ausgebildete Streckenvermesser, die die besondere Fähigkeit / Begabung hatten, sehr konstant zu gehen und so eine Entfernung mit großer Zuverlässigkeit ermitteln konnten.

4. Eine ganz wesentliche Messung ist
   die der geografischen Breite.

Astrolab der portugiesischen Seefahrer zur Bestimmung der Sonnenhöhe (Replik).

5. Bestimmung des Wahren Mittags
   (Meridiandurchgang der Sonne)

Versucht man den genauen Zeitpunkt des Höchststandes der Sonne zu bestimmen, bemerkt man sofort, den langen Zeitraum, über den die Sonne ausgerechnet da ihre Position anscheinend nicht verändert. Selbst bei sehr genauen Ablesungen, wird man für viele Minuten unschlüssig auf die Skala schauen und keine Verschiebung des Sonnenscheibchens feststellen können.

Daher wählt man einen Zeitpunkt vor dem Meridiandurchgang, zu dem sich eine deutlicher Veränderung ergibt und nach dem Meridiandurchgang den Zeitpunkt gleicher Höhe! Aus dem Mittel lässt sich nun der wahre Mittag bestimmen.

Sorgfältige Messungen sind Grundlage erfolgreicher Auswertungen für alle Aufgaben, die oben erwähnt sind!

6. Mittlere Sonnenzeit und Zeitgleichung

Exakte Messungen an bestimmten Tagen werden zeigen, dass der wahre Mittag nicht immer zur gleichen Zeit - Uhrenvergleich - eintritt, sondern im Laufe des Jahres erhebliche Abweichungen auftreten: Mal ist die Sonne zu früh auf dem Meridian, mal zu spät.

Franz Pfeifer hat hier zwei Tage ausgewählt, an denen eine erhebliche Differenz festgestellt werden kann.

Aus einer, besser mehreren, ganzjährigen Aufzeichnungen liesse sich sogar die Zeitgleichung herleiten. Alleine die Erfahrung der Differenzen im Sonnenlauf ist schon eine beeindruckende Sache.

Als Abschluss dieser Kurzzusammenstellung vieler möglicher Messungen hier noch die

7. Festlegung der Nord-Südrichtung
   bzw. aller Himmelsrichtungen

An einem sonnigen Tag wird mit dem Ring die Kulmination der Sonne ermittelt (Meridiandurchgang).
Der Schatten eines senkrecht aufgestellten Stabes würde zu diesem Zeitpunkt die Nord-Südrichtung angeben. Man benötigt also ZUERST den Zeitpunkt des wahren Mittags! Anderntags ist dann die Südrichtung zu bestimmen, da die Zeitdifferenz gering ist.

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