Manuelle Nachführung  (ast-ra.de)

Diese einfache, manuelle Nachführung für die Astrofotografie mit digitalen Fotoapparaten hatte sich bereits bei Benutzung von lichtstarken und mit  lichtempfindlichen Filmen ausgerüsteten Spiegelreflexkameras bewährt.

 Durch die neueste Generation von digitalen Spiegelreflexkameras und einigen speziellen Sucherkameras, ist der Einsatz und Bau wieder attraktiv geworden.

Für kreative Astrofotografen mit Sinn für sportlichen Ehrgeiz (körperlich, geistig und handwerklich) ein herrliches Betätigungsfeld.

Funktionsprinzip (siehe Abbildung rechts):

Die Kamera folgt sehr exakt der Drehbewegung des Sternhimmels.
Dies geschieht über eine Schraube, die synchron zur Bewegung des Sekunden- zeigers einer Uhr von Hand gedreht wird. Das ist mit guter Genauigkeit möglich.

 Die Aufstellung und Ausrichtung der Nachführung geht schnell und ausreichend genau, um mit Objektiven bis zu einer mittleren Brennweite (135mm)
für bis zu 5 Minuten eine annähernd punktförmige Abbildung zu erhalten.

Meine Modellausführung - oben rechts - geht auf die Beschreibung in Lindners “Astroführer” zurück. Die wiederum auf eine ältere Beschreibung.
 
Bei Bau und Einsatz haben sich ein paar Probleme ergeben, die ich in der vorliegenden Ausführung reduziert bzw. behoben habe.

Problematisch war die Auflage der Schraube am Dreharm.
Diesen Punkt habe ich mit dem drehbaren Gewindebolzen geändert.

 Ansonsten kann man in der Darstellung von Lindner nachsehen.
 Außerdem habe ich mich entschieden, die Gegenkraft durch den Gummizug
 - im Bild rechts erkennbar - ganz wegfallen zu lassen, da das Gewicht der
 Kamera die Spielfreiheit weitgehend garantiert.

Außerdem ist die Schraube nun im Gewinde fixiert. 

Die Darstellung aus dem “Astroführer” von Dr. Lindner  1989 -C-                ==>

Mein verbessertes Modell möchte ich hier vorstellen und zum Nachbau empfehlen. Weil’s recht einfach ist, und sich bewährt, wenn man sich beim Bauen und Benutzen (Ausdauer) etwas Mühe gibt. Billig herzustellen ist es ohnedies!

Materialbedarf:
 
Schweres Holz für die Grundplatte ergibt Standfestigkeit, z. B. Reste von Spanplatte (Küchenarbeits- platte -gerundet- ganz toll!).
Der Ehrgeiz will es: Die gibt es umsonst!
Der Schwenkarm darf leichter sein, aber stabil.

Ein Klappscharnier - 100mm lang - nicht zuviel Spiel!

Kurze Holzschrauben, z. B. 15 x 4 für Scharnier und Kamerabügel.

1 Klappdübel M5

4 kleine Rundkopfschrauben zu seiner Befestigung

1 Messingbolzen 8mm oder 10mm

1 kleine Metallstange, so 40mm lang

Holzleim,

Unterlegscheibe, evtl. Stellfüße, nach persönlichem Geschmack

Werkzeug:

Bohrer / Bohrmaschine zum Vorbohren (2,5mm)

Bohrer (4,2mm) für das Vorbohren der 5mm Gewinde

Gewindebohrer M5

Bohrer M8 oder M10 - je nach Bolzendurchmesser

Forstnerbohrer 20mm (oder 15mm oder 25mm)

Schraubenzieher u.a. übliches Werkzeug

evtl. Kreissäge zum Zusägen der Holzteile
 

Kosten:

Holzreste 2 Euro,
Dübel 3 Euro,
Bolzen 0,50 Cent,
Scharnier zwischen 1 und 6 Euro,
Montagewinkel  Kugelkopf 1,50 Euro
weiteres ca. 1,50 Euro.

Kugelkopf oder Schwenkkopf
evtl. von altem Fotostativ verwenden.

Falls Sie keinerlei Zugang zu den Materialien haben:

Anfragen!

Sie können auch mal das eine oder andere Teil von mir bekommen.

(Die Holzteile gibt es nur im Rahmen eines Workshops - Versandgewicht).

 

Ich habe das Gerät u.a.. aus TECTAN -c- gebaut, einem sehr schönen, sehr schweren Reyclingmaterial aus den Tetrapac-Verpackungen.
Der Preis war durchaus akzeptabel und man war sehr zuvorkommend! Sinnvolles Recycling!
 
 www.tectan.de

Materialprobe TECTAN -C-

Die geografische Breite des üblichen Einsatzortes sollte man in etwa durch den Einbau / Zuschnitt der Polplatte vorgeben. Durch Stellfüße bzw. Unterlagen kann man die Nachführung auch in anderen Breiten einsetzen. Habe sie z. B. noch auf La Palma verwendet (28° nördl. Breite)

Bauprinzip bei Lindners “Astroführer” - mit freundlicher Genehmigung des Autors!

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